Sonntag, Februar 11, 2007

5 Jahre "Neufundländer und Gesundheit - Herzerkrankungen beim Hund"

Seit 5 Jahren sind wir nun mit unserer Website neufundlaender-buschhoff.de online und das Thema Herzerkrankungen beim Hund hat nichts an Aktualität und Brisanz verloren.
Es hat sich in dem Zeitraum von 2002 - 2007 sicherlich etwas getan im Hinblick auf die Bewusstseinsbildung und die Sensibilisierung der Neufundländerfreunde für die tötlichen Bedrohungen, die dieser Krankheitskomplex für unsere Rassehunde beinhaltet.

Als wir Anfang 1999 die schreckliche Diagnose "DCM" für unser Bärchen erfuhren, war uns die dahinter stehende Bedeutung nicht in vollem Umfang klar und wir fühlten uns sowohl von den Tierärzten als auch von den Züchtern allein gelassen. Verständliche Informationen zu diesem Thema waren Mangelware. So mussten wir auf (teilweise internationale) Fachpublikationen zurückgreifen. In dieser veterinärmdizinischen Fachliteteratur findet sich aber kein Wort über die persönliche Betroffenheit der Halter - die Ängste und die damit einhergehenden gravierenden Veränderungen im täglichen Leben. Das hat uns motiviert, eine Website zu erstellen, wie wir sie uns seinerzeit gewünscht hätten.
Nachdem wir von Bärchens entsetzlichem Tod öffentlich berichteten erfuhren wir viele ermutigende und einige wenige, dafür aber sehr heftig, abweisende Reaktionen (in Richtung "Nestbeschmutzung" usw.). Nach unseren jahrelangen Beobachtungen und durch hunderte Kontakte nit betroffenen Hundehaltern der unterschiedlichsten Rassen können wir heute sagen, dass es immer problematisch ist, wenn die Information "Herzkrankheit" in einem bisher scheinbar nicht betroffenen Rassezuchtverein auftaucht. Sicher geht es hierbei meistens um Geld und Einfluss von Personen, deren Zuchtlinien betroffen sind und deshalb Transparenz meiden oder um geistige oder emotionale Uberforderung.
Man muss aber feststellen, dass in der Zwischenzeit viele Zuchtverbände entsprechende, sinnvolle Bestimmungen in ihre Zuchtordnungen integriert haben. Dieser Bewusstseinsprozess ist wahrscheinlich auch durch die Neufassung des Tierschutzgesetzes und - mehr noch - durch die neuen, strengeren Regelungen im Produkthaftungsgesetz beschleunigt worden.
Viele Zuchtbestimmungen gehen leider noch nicht weit genug. So sind Wiederholungsuntersuchungen z.B. von Deckrüden und Kontrollen der Nachzucht nicht vorgeschrieben. Derartige Untersuchungen wären aber sinnvoll, um die Ausbreitung der vererblichen Herzerkrankungen einzugrenzen. Den immer wieder zu hörenden Einwand, das sei alles viel zu teuer, kann ich nicht gelten lassen.

Wer aus Kostengründen diese Untersuchungen ablehnt, sollte die Finger von der Hundezucht lassen!

Ein modernes, zeitgemäßes Zuchtmanagement (etwa in Richtung "Zuchtwertschätzung") sollte bei allen Hunderassen die überwiegend veralteten Zuchtstatuten, die ihre geistigen Wurzeln im 19. Jahrhundert haben, ablösen. Dies ist sicherlich eine Maximalforderung, die in der Praxis nur schwer durchsetzbar ist, zumal in den Vereinen auch entsprechende, tragfähige Strukturen geschaffen werden müssen, die den Misbrauch einer Zuchtwertschätzung durch einige wenige verhindern. (Unglaublich aber wahr! Ich kenne ein Beispiel, in dem zur Zeit genau dies der Fall ist! In Deutschland!)

Solche modernen Methoden des Zuchtmanagements bei den Neufundländern verbindlich durchzusetzen ist Zukunftsmusik. Vereinzelt können wir sogar Bestrebungen beobachten, die erreichten Bestimmungen wieder auszuhöhlen. Diese Züchter befinden sich im Augenblick jedoch in der absoluten Minderheit.

Es gilt also das Erreichte zu bewahren. Deshalb setzen wir auf den informierten, mündigen Welpenkäufer, der seinen Züchter auf das Thema Herzerkrankungen genau so anspricht, wie auf HD und sich nicht mit allgemeinen Pauschalantworten abspeisen lässt.


Im Interesse unserer wunderbaren Hunde: Bleiben wir wachsam!

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